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Eames Plastic Armchair LAR, Vitra

Die Plastic Chairs von Charles und Ray Eames gehören zu den bedeutendsten Möbelentwürfen der Designgeschichte. Nach ihrer Erstpräsentation am Wettbewerb „Low Cost Furniture Design“ des Museum of Modern Art im Jahr 1948 kamen die Kunststoffschalen mit Armlehnen (A-Schale, Armchair) und die einfachen Sitzschalen (S-Schale, Side Chair) 1950 auf den Markt – als erste seriell hergestellte Kunststoffstühle der Möbelgeschichte. Mit den Plastic Chairs begründeten Charles und Ray Eames auch den heute weit verbreiteten Möbeltypus des multifunktionalen Stuhl, dessen Schale sich mit verschiedenen Untergestellen kombinieren lässt. Bereits 1950 präsentierten sie eine Reihe von Untergestellen für unterschiedliche Sitzpositionen, darunter der niedrige LAR (Lounge Height Armchair Rod Base). Der LAR scheint einer von Charles’ und Rays Lieblingsentwürfen gewesen zu sein: Auf historischen Bildern von ihrem Zuhause, dem legendären Eames House in Pacific Palisades, ist der LAR immer wieder zu sehen – an den verschiedensten Orten, drinnen wie draussen. Daran lässt sich erkennen, wie leicht der Sessel ist und wie einfach er sich umplatzieren lässt. Mit seinen kompakten Dimensionen eignet sich der Plastic Chair LAR auch zum Einsatz in kleineren Räumen und dank seiner Farbauswahl für Sitzschale, Polsterbezüge und Untergestell lässt er sich in die unterschiedlichsten Umgebungsstile integrieren. Das Stahldrahtuntergestell erreicht mit einem Minimum an Material maximale Festigkeit und erhielt wegen seiner Form schon nach kurzer Zeit den charmanten Spitznamen «Cat’s Cradle», zu Deutsch «Fadenspiel». Seine organische Form macht den Klassiker ebenso zum ausdruckstarken Solitär, wie zur kontrastreichen Ergänzung zu vielen Sofas. Insbesondere in Verbindung mit einem Vollpolster bietet der LAR langanhaltenden Komfort und ist damit ein vollwertiger, kleiner Sessel für jeden Wohnraum.

Charles & Ray Eames

Charles Eames, geboren 1907 in St. Louis, Missouri, studierte Architektur an der Washington University in St. Louis und war mit Partnern als Architekt von Wohnhäusern und Kirchen tätig. Eliel Saarinen wurde auf ihn aufmerksam und bot Charles 1938 ein Stipendium der Cranbrook Academy of Art in Michigan an. 1940 gewann er zusammen mit Eero Saarinen den ersten Preis beim Wettbewerb «Industrial Design Competition for the 21 American Republics», auch bekannt als «Organic Design in Home Furnishings», des Museum of Modern Art (MoMA) in New York und wurde Leiter der Abteilung für Industriedesign an der Cranbrook Academy of Art.

Ray Eames, geboren 1912 als Bernice Alexandra Kaiser in Sacramento, Kalifornien, studierte Malerei am Bennett College in Millbrook, New York. Bis 1937 besuchte sie an der Hans Hofmann School of Fine Arts Kurse in Malerei und 1937 nahm sie an der ersten Ausstellung abstrakter amerikanischer Künstler im Riverside Museum in New York teil. 1940 immatrikulierte sie sich an der Cranbrook Academy of Art.

Charles und Ray Eames heirateten 1941, zogen nach Los Angeles und arbeiteten gemeinsam an der Technik zur dreidimensionalen Verformung von Sperrholz. Das Ziel war, preiswerte und komfortable Stühle zu realisieren. Doch der Krieg unterbrach diese Tätigkeit, und Charles und Ray entwickelten Leg Splints aus Sperrholz, die in grossen Mengen für die Navy produziert wurden. 1946 zeigten sie an einer Ausstellung im MoMA mit dieser Methode hergestellte Möbel-Entwürfe. Darauf begann die Herstellung von Eames-Möbeln durch die Firma Herman Miller in Zeeland, Michigan. 1948 nahmen Charles und Ray Eames am Wettbewerb «Low-Cost Furniture» des MoMA teil und 1949 bauten sie ihr «Eames House». Neben ihren Beiträgen zum Möbeldesign und zur Architektur arbeiteten sie regelmässig in den Bereichen Grafikdesign, Fotografie, Film und Ausstellungsdesign.

1957 startete Vitra mit der Produktion der Entwürfe von Charles und Ray Eames für Europa und den Mittleren Osten unter Lizenz von Herman Miller. Die Begegnung mit den Eames war für Vitra von grundlegender Bedeutung. Sie war der Beginn des Unternehmens als Möbelhersteller. Aber nicht nur mit ihren Produkten prägten und prägen Charles und Ray Vitra bis heute. Vielmehr bestimmen sie mit ihrem Designverständnis die Werte und die Ausrichtung des Unternehmens in entscheidender Weise.

Besonders klar kommt die Bedeutung der Eames in der Frage zum Ausdruck, die bei Vitra immer dann gestellt wird, wenn es um wichtige Entscheidungen geht: «Was würden Charles und Ray dazu sagen?». Zu Lebzeiten der Designer ergaben sich die Antworten anlässlich ihrer Besuche in Europa und der Gegenbesuche in Kalifornien. Seit dem Tod von Charles (1978) und Ray (1988) steht Vitra bei allen Themen rund um die Pflege, Weiterentwicklung und Produktion der Eames-Entwürfe in engem Kontakt mit der Familie Eames, die das Eames Office leitet. Vitra ist der einzige legitimierte Hersteller ihrer Produkte für Europa und den Mittleren Osten und gibt Ihnen die Sicherheit, ein Eames-Original zu besitzen.

Die Möbel von Charles und Ray Eames waren von Anfang ein Schwerpunkt der Sammeltätigkeit des Vitra Design Museums. Ein bedeutender Teil ihres Objektnachlasses konnte 1988 übernommen werden. Das Vitra Design Museum zeigte 1997/98 die Ausstellung «Die Welt von Charles und Ray Eames» und präsentiert 2017/18 die umfassende Retrospektive «An Eames Celebration» über das Lebenswerk von Charles und Ray Eames, aufgeteilt in vier verschiedene Ausstellungen, auf dem Vitra Campus in Weil am Rhein. Zu diesem Anlass publiziert das Vitra Design Museum das «Eames Furniture Sourcebook» und «Essential Eames. Words & Pictures».