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Barcelona® Sessel, Knoll

Ludwig Mies van der Rohe entwarf für die Weltausstellung 1929 in Barcelona den deutschen Pavillon und das zugehörige Mobiliar. Der Barcelona-Pavillon diente unter anderem dem spanischen Königspaar, Alfonso XIII. und Victoria Eugenia als Schauplatz der Eröffnungszeremonie. Während Mies van der Rohe bei dem Gebäude seine Vorstellungen von avantgardistischer Stahl- und Glasarchitektur umsetzte, ließ er sich bei dem Entwurf der Sitzmöbel durch historische Vorbilder inspirieren. Mies van der Rohe ging von dem antiken, scherenförmig zusammenklappbaren Faltstuhl aus, der bereits ägyptischen Regenten als Herrschaftsinsignie diente. Er übernahm – dem Anlass gemäß – das repräsentative Motiv des »Scherenstuhls« und interpretierte es neu. Entsprechend dem luxuriösen Gesamteindruck des Pavillons verwandte Mies van der Rohe nicht Holz, wie bei den historischen Vorbildern, sondern verchromten Bandstahl und Lederpolster mit Knopfsteppung. Der Pavillon wurde nach der Weltausstellung abgerissen, erhielt jedoch in der retrospektiven Würdigung – zusammen mit seiner Einrichtung –Vorbildcharakter für einen vielerorts etablierten »Internationalen Stil«. 1986 wurde der Barcelona-Pavillon rekonstruiert und wieder aufgebaut.

Mies van der Rohe

Mies van der Rohes Ausspruch less is more (weniger ist mehr) ist symptomatisch für seine Designklassiker mit ihren klaren Formen und der intensiven Auseinandersetzung mit dem Material als solchem. Der Einsatz von Glas, Stahl und Beton prägt seinen markanten Stil. Sein Werk, in Amerika vor allem seine imposanten „Wolkenkratzer“, beeinflusst die Architektur bis heute; Mies hat damit den "International Style" begründet. Er „erfand“ auch den heute in aller Munde verwendeten Kunstbegriff „design“ zusammen mit seiner Bauhaus-Mannschaft nach ihrer erzwungenen Auswanderung von Berlin in die USA als Übersetzung des Bauhaus-Terminus „Gestaltung“.

Ludwig Mies van der Rohe wird am 27. März 1886 in Aachen unter dem bürgerlichen Namen Maria Ludwig Michael Mies geboren. Erst um 1921 verbindet er den Namen seines Vaters mit dem Mädchennamen der Mutter durch das Bindeglied "van der" zu Mies van der Rohe.